Die Karwoche, die in der Osternacht mündet, ist in der Christenheit das wichtigste Hochfest des liturgischen Jahres. Für diese Zeit ist seit dem Mittelalter die Tradition der Passionsspiele verbürgt; außerhalb und innerhalb der Kirchenmauern. ..

In diesem Zeitraum war Musik nur dann gestattet, wenn sie von jener schmerzlichen Kreuzigungsgeschichte erzählte. Die Musik musste in den Anfängen der Tradition sehr leise und überaus verhalten sein, nur wenige Instrumente waren neben den Sängern geduldet…
 
Johann Theile studierte vorerst Jura. Dazu besuchte er die Universitäten in Jena und Leipzig. Aber die Musik begleitete ihn schon damals: Er verstand sich sehr gut auf das Gambenspiel und war Mitglied des Leipziger collegium musicum, das regelmäßig in der Stadt musizierte. Zu guter Letzt gab er die Jurisprudenz auf und folgte seiner musikalischen Ader. Er ging nach Weißenfels, um dort bei dem alten Heinrich Schütz zu studieren. Bei ihm erwarb er sein kompositorisches Rüstzeug. Sein Weg führte ihn dann als Musiker und Kapellmeister von kleineren Fürstenhöfen nach Stettin und Lübeck, wo er als Organist beschäftigt wurde. Später wirkte er vor allem in Hamburg. Noch in Lübeck veröffentlichte er im Jahr 1673 seine „Matthäus-Passion“, zusammen mit einigen weiteren Messgesängen.
(aus: Deutschlandfunk Kultur)
 
Das Werk werden wir, ganz wie gefordert in der Zeit, in unserer Aufführung instrumental klein besetzt: zwei Violinen, zwei Gamben und Orgelcontinuo. Dazu zwei Sänder: der erzählende Evangelist (Tenor) und einem Bass-Solist, der Jesus verkörpert. Ein Chor übernimmt in kleinen Passagen die Rollen des Volkes und der Kriegsknechte.
 
Ausführende:
Tenor: Jan Hübner
Bass: Max Börner
Violinen: Tina und Dieter Thienhaus
Gamben: Susanne Horn und Katja Kuzminykh
Bremerhavener Kammerchor
Leitung: Eva Schad