Weihnachten in der Musik – vielleicht denkt man bei diesem Schlagwort zuerst an Bachs großes Weihnachtsoratorium, an feierliche Posaunenchöre, aber vielleicht auch an Weihnachtslieder, gesungen im familiären Rahmen unter dem Weihnachtsbaum.
Wir möchten – in der zarten Besetzung Sopran, begleitet von Laute und Viola da Gamba – eher die leisen Saiten weihnachtlicher Musik anstimmen.

Dabei ist es gar nicht so einfach, weihnachtliche Musik zu definieren. Die Vielseitigkeit und Unterschiedlichkeit weihnachtlicher Musik lässt es nicht zu, einen Stilbegriff zu fassen, Merkmale zu benennen, die Musik weihnachtlich werden lässt. Musik wird nur dann weihnachtlich, wenn sie sich
Weihnachten als Thema wählt, deshalb haben wir das kleine Konzert aufgebaut ohne den Anspruch der umfassenden Darstellung, sondern der Auswahl der Themen geschuldet, die uns bei der Recherche nach weihnachtlicher Musik begegnet sind, und die wir für den Rahmen eines solchen Konzertes ansprechend fanden.
Weihnachten ist dabei nicht nur ein kirchliches Fest, es zeigt immer auch die Seite des volkstümlichen Brauchtums. Das spiegelt sich in den Texten der Musik. Der Zusammenhang ist dabei auch dadurch gegeben, dass immer wieder lateinische Texte in die Volkssprachen übersetzt wurden, insbesondere natürlich nach der Reformation.

Die Programmauswahl „Musikalische Weihnachten um 1600“ nimmt auch darauf Bezug, und so finden sich lateinische Texte neben volkssprachlichen, manchmal sogar im selben Lied. Natürlich gibt die Trennung von Liturgie und Brauchtum manchmal schon die musikalische Gestaltung eines Stückes vor. Wir stellen entsprechend kunstvoll gestaltete lateinische Motetten des 16. Jahrhunderts den schlichteren Weihnachtsliedern gegenüber.

Das Konzert endet so zart und leise, wie es angefangen hat. An Weihnachten wird eben nicht nur die Geburt Jesu gefeiert – es ist auch einfach ein Kind geboren. Zart, schutzbedürftig, und manchmal ziemlich müde…

Ausführende

Marni Schwonberg – Sopran

Gero Parmentier – Laute

Susanne Horn – Viola da Gamba